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Cyberangriffe und wie man sich als Firmeninhaber schützt
Cyberattacken gehören Experten zufolge zu den größten Bedrohungen unserer Zeit. Sie zu verhindern, sollte ein wesentlicher Part der Unternehmensstrategie sein. Das gilt für Konzerne und Mittelständler ebenso wie für Freelancer, Selbstständige und Kleinunternehmen.
Warum ist der Schutz vor Cyberangriffen so wichtig?
Das Thema Cyberkriminalität gerät immer stärker in den Fokus: Angriffe auf IT-Anlagen häufen sich. Rund 46 Prozent der globalen Unternehmen haben im Jahr 2021 eine Cyberattacke erlebt. Dabei wurden Daten gestohlen, Sicherheitssysteme lahmgelegt, Produktionsketten unterbrochen und IT-Systeme zerstört.
So haben zum Beispiel Ransomware-Attacken deutlich zugenommen. Hier legen Hacker Systeme mithilfe von Verschlüsselungssoftware lahm und schalten sie erst nach Zahlung eines Lösegelds wieder frei. Ein berühmtes Beispiel für diese Methode war im Frühsommer 2021 die US-amerikanische Colonial Pipeline. Cyberkriminelle legten die Benzin-Pipeline „virtuell“ lahm, der Betrieb musste zeitweise komplett eingestellt werden. Die Folgen: Versorgungsengpässe in weiten Teilen der US-amerikanischen Ostküste, Panikkäufe an den Tankstellen. Colonial zahlte einen Millionenbetrag, damit die Leitungen wieder ans Netz gehen konnte.
Welche Gefahren drohen?
Der Auswahl der Benzin-Pipeline zeigt, wie weitreichend die Folgen eines Cyberangriffs sein können. Und es droht noch mehr: Brechen Sicherheitsanlagen zusammen, können ganze Produktionsanlagen ausfallen. Eingriffe in Datenbanken und Diebstähle von Kundendaten
führen zu finanziellen Verlusten und einem erheblichen Imageschaden. Der Vertrauensverlust wiegt oftmals sogar mehr als der monetäre. Werden interne Informationen gestohlen, geht wichtiges Innovationspotenzial verloren. Schadenersatzforderungen von Kunden, die Opfer einer Attacke geworden sind, können in die Millionenhöhe gehen.
Auch Mitarbeiter werden immer häufiger Opfer von Angriffen aus dem Netz. So warnte der TÜV-Verband kürzlich vor den Gefahren im Home-Office. Unklare Verhaltensregeln, uneinheitliche Sicherheitsvorschriften, fehlende technische Ausstattung und mangelnde Kontrolle über verwendete Tools öffnen Hackern Tür und Tor. Laut TÜV-Verband arbeitet jeder Vierte im heimischen Büro ohne jegliche Sicherheitsvorgaben des Arbeitgebers.
Selbstständige sind ebenso bedroht: Viele bedenken nicht, wie wichtig ein grundlegender und ständig aktueller Schutz Ihres Computers ist. Das gilt für die Installation von Antivirensoftware ebenso wie für eine sichere Internetverbindung. Diese lässt sich zum Beispiel über eine kostenlose VPN (Virtual Private Network)-Leitung realisieren.
Welche Art von Attacken gibt es?
So wie sich Cyberangriffe häufen, haben Hacker auch ihre Methoden perfektioniert. Zu den häufigsten Angriffsformen gehören die Folgenden:
- Malware / Schadsoftware gelangt über Links oder E-Mail-Anhänge auf die Computer. Sie enthalten Viren, die etwa das System lahmlegen, oder Trojaner, Spionagesoftware. Diese senden zum Beispiel sensible Informationen wie Bankdaten, aber auch Firmeninterna an Kriminelle.
- Ransomware verschlüsselt das befallene System. Erst nach Zahlung von Lösegeld erhalten die Nutzer den Code, um es zu entsperren.
- Botnetze bestehen aus einer großen Anzahl miteinander verbundener Computer, auf denen eine Schadsoftware installiert wurde. Diese führt zum Beispiel unzählige Anfragen an eine Website durch, mit dem Ziel, den Server zu überfordern. Die Folge: Die Seite ist nicht mehr erreichbar.
- DdoS-Angriffe funktionieren ähnlich. Sie verlangsamen durch eine hohe Anzahl Anfragen den Server.
Wie lässt sich Schadsoftware erkennen?
Ob Du Opfer eines Angriffs aus dem Netz geworden bist, lässt sich an einigen Anzeichen erkennen:
- Der Computer arbeitet langsam und scheint dauerhaft überlastet zu sein: Das kann auf einen Botnet-Angriff hinweisen.
- Suchanfragen im Browser werden umgeleitet: Das erledigen Browser-Hijacker, die zu einem Besuch bestimmter Websites zwingen. Mit jedem Aufruf verdienen Kriminelle Geld.
- Der Computer entwickelt ein Eigenleben: Unbekannte Programme, gelöschte oder verschobene Daten sind Hinweise auf einen Trojaner, der Deine Eingaben ausspioniert. Auch häufige Pop-up-Fenster mit ungewöhnlichen Warnungen deuten auf einen solchen Angriff hin.
- Abbuchungen vom Konto, der Kreditkarte oder dem PayPal-Account: Geschieht das, hast Du womöglich Deine Daten an ein Hackernetzwerk gesendet – unbewusst durch Spionagesoftware oder über eine gefälschte Website.
Unternehmen können Cyberangriffe mit Vorsicht und Weitsicht rechtzeitig erkennen. So deuten etwa ungewöhnliche Login-Zeiten an relevanten Rechnern und viele gescheiterte Einwähl-Versuche in kurzer Zeit auf einen Angriff hin. Dabei gilt für Unternehmen ebenso wie für Mitarbeiter im Home-Office und Selbstständige: Die Möglichkeiten, Eindringlinge rechtzeitig zu erkennen, sind so vielfältig wie die installierten Programme. Wachsamkeit und ein offenes Auge für ungewöhnliche Ereignisse helfen dabei – und Programme, die Schädlinge sowie potenzielle Gefahren aufspüren, bevor sie Schaden anrichten.
Wie gelingt die Entfernung von Viren, Malware und Co.?
Prävention ist alles: Sämtliche Computer im Netzwerk – ob im Home-Office oder im Unternehmen – sollten mit einem tagesaktuellen Antivirenprogramm ausgestattet sein. Die Kosten liegen im Durchschnitt bei 30 Euro im Jahr. Nicht zu vergessen sind mobile Geräte. Über Smartphones und Tablets findet heute ein großer Teil des Datenverkehrs statt. Das wissen auch Cyberangreifer. Noch sind leistungsstarke Virenscanner für mobile Hardware rar. Deshalb ist Vorsicht angesagt: Installiere keine unbekannten und dubiosen Apps, lade keine Anhänge von unbekannten Absendern herunter und prüfe auch die von bekannten Namen: Sie könnten Opfer einer Attacke geworden sein.
Angriffe auf die IT-Systeme können fatale Auswirkungen haben und das nicht nur wirtschaftlich. Verlierst Du dadurch Kunden, ist im schlimmsten Fall Deine finanzielle Zukunft gefährdet. Die Investition in Antivirensoftware sollte deshalb oberstes Ziel sein.